Bio-Fleisch – heißt die Alternative! Denn bio und öko bedeutet sowohl gesünderes Fleisch als auch eine Landwirtschaft, die an das Wohl der Tiere denkt. Wir erklären Euch, was Ihr beim Einkauf im Supermarkt, in der Metzgerei oder auf dem Hof eines Bauern beachten solltet, damit Ihr Euren Festtagsbraten unbekümmert genießen könnt.
Einkauf von Bio-Fleisch
Wir beantworten Euch Fragen, die sich Verbraucher beim Kauf von Fleischprodukten am häufigsten stellen. Denn auf diese Weise findet Ihr heraus, ob das angebotene Fleisch von Schwein, Lamm, Rind und Co. tatsächlich bio und öko ist. Achtet einfach auf die folgenden Punkte:- Woher kommt das Fleisch? Handelt es sich um Produkte aus regionaler Herstellung oder um Importware mit langen Transportwegen?
- Stimmt die Qualität? Welche Lebensmittelsiegel gibt es, die sowohl die Güte als auch die ökologische Entstehung garantieren?
- Ist der Preis der Produkte angemessen?
Woher kommt das Fleisch?
Als Verbraucher steht man oft ratlos vor dem Supermarktregal oder an der Theke einer Metzgerei und stellt sich Fragen wie: Auf welche Weise erfahre ich etwas über die Herkunft der Lebensmittel? Wer garantiert mir, dass das angebotene Bio-Fleisch tatsächlich von einem Bio-Hof kommt? Am einfachsten wäre es, einen Metzger Eures Vertrauens zu finden. Fragt Euren Metzger einmal nach der Herkunft und Produktionsweise des Fleisches. Auch die Bauernläden des nächstgelegenen Dorfes geben gerne Auskunft über die Herstellungsweise der angepriesen Produkte. Mittlerweile gibt es einige Anbieter, die mit Bio-Bauernhöfen zusammenarbeiten. Denn neben den herkömmlichen Betrieben der Massentierhaltung etablieren sich in der Landwirtschaft immer mehr Hersteller von Bio-Fleisch, die ihre Tiere artgerecht halten.Ein vorbildliches Beispiel stellt der Hof für Zickentaler Moorochsen dar, der im südlichen Burgenland in Österreichs beheimatet ist. Ganzjährig haben die Rinder freien Auslauf, anstatt in überfüllten Ställen ihr Dasein zu fristen. Auf den Weiden unweit des Naturschutzgebietes Zickenbachtal ernähren sich die Rinder von den frischen Gräsern und Kräutern und leben im Einklang mit der Natur. Den Tieren wird ein natürliches Heranwachsen gewährt. Dies ist nicht nur artgerecht, sondern führt auch zu einem qualitativ äußerst hochwertigen Rindfleisch, das fettarm und unter Spitzenköchen und ausgezeichneten Gastronomen nachgefragt ist. Aber auch als Hobbykoch und normaler Verbraucher könnt Ihr diese Produkte mühelos erwerben.
In Eurer Region gibt es garantiert Fleischereien und Bauern, die eine ähnliche Philosophie wie der Zickenthaler Hof vertreten. Wer keinen geeigneten Metzger oder Laden in seiner Nähe findet und zum Einkaufen lieber die großen Handelsketten ansteuert, sollte auf die auf den Verpackungen befindlichen Etiketten achten. Die Kennzeichnungen verraten, woher das Produkt stammt und ob die Haltung von Schwein, Lamm, Rind und Co. artgerecht erfolgte. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit führt eine Liste, die über die verschiedenen Hersteller informiert. Zudem gibt es einige Gütesiegel wie beispielsweise Demeter oder Bioland, die für reines Bio-Fleisch stehen. Eine neue Entwicklung stellen kleine Online-Vermarkter dar, die ihre Produkte im Netz anbieten. Auf Ihren Seiten berichten sie ausführlich über die Herkunft des angebotenen Bio-Fleisches und erläutern dessen Entstehung.
Welche Siegel garantieren Qualität und Bio?
Als Verbraucher sind wir auf die Meinung und Überprüfung der Produkte durch Lebensmittelexperten angewiesen. Sie vergeben Gütesiegel, welche sowohl die Hochwertigkeit eines Produktes als auch die ökologische Herstellung zertifizieren. Wie sieht es also mit der Qualität aus und ist wirklich alles bio, wo bio drauf steht? Angesichts der Vielzahl an Etiketten und Siegeln wird es für uns immer schwieriger, sich im Dickicht der Bio-Produkte zurechtzufinden. Berichte von Etikettenschwindel erschütterten unser Vertrauen in Bio-Siegel. Daher haben wir für Euch Seiten recherchiert, die sich mit dem Thema Gütesiegel auseinandersetzen und Euch zuverlässige Label aufzeigen. So gibt es von der Verbraucher Initiative e.V., die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt wird, eine Webseite, die genau aufschlüsselt, für was ein Siegel steht. Die Initiative informiert genauestens darüber, ob ein Produkt ökologischen Standards folgt und die Tiere artgemäß gehalten wurden. Neben der Verbraucher Initiative e.V. befasst sich auch der Naturschutzbund Deutschland e.V. mit der Bewertung von Siegeln. Er entwickelte eine kostenfreie App mit deren Hilfe Ihr mit Eurem Smartphone ein Label von der Verpackung abfotografiert und sofort Informationen darüber erhaltet, ob das Lebensmittelprodukt die Belange von Tier und Umwelt berücksichtigt.Ist der Preis der Produkte angemessen?
Im Laufe unserer Recherche kamen wir zu dem Ergebnis, dass Bio-Fleisch in der Regel teurer als konventionell hergestelltes Fleisch ist. Innerhalb der Bio-Produkte gibt es wiederum Preisunterschiede. Beim Preisvergleich solltet Ihr auf die oben beschriebenen Siegelbewertungen achten. Fleisch und Wurst mit Bio-Siegeln, die mit strengeren Auflagen und Kontrollen verbunden sind, sind oft am teuersten. Bevor Ihr Euch von den höheren Kosten des Bio-Fleisches abschrecken lässt, hilft es, die Gründe dafür zu kennen. Denn artgerechte Tierhaltung hat ihren Preis.Bio-Bauern halten weniger Tiere pro Fläche und folgen festen Vorschriften zur Haltung von Tieren. Sie ermöglichen den Tieren ein natürliches Wachstum, was für die Landwirte eine längere Wartezeit bis zur Schlachtung und Verwertung des Tieres bedeutet. Zertifizierte Bio-Bauernhöfe müssen zudem regelmäßig kontrolliert werden. Die Kosten dafür tragen die Bio-Bauern selbst. Die kostenintensivere Fleischerzeugung schlägt sich im Preis des fertigen Produktes nieder. Mit den Tiefpreisen fabrikmäßig produzierten Fleisches können die Bio-Bauern daher nicht mithalten.
Wem die ökologische Herstellung und das Wohlergehen der Tiere am Herzen liegt, wird aber sicher gerne auch einmal tiefer in die Tasche greifen Eine Möglichkeit, Bio-Fleisch kostengünstiger zu erwerben, besteht darin, das Fleisch direkt auf einem Bio-Bauernhof einzukaufen. Die Erzeuger sind immer bemüht, einen fairen Preis auszumachen. Wegen der damit wegfallenden Transportwege und dem fehlenden Zwischenhandel könntet Ihr durchaus Glück dabei haben, Eure Martins- oder Weihnachtsgans günstig zu kaufen.
Welche Erfahrungen habt Ihr beim Einkauf von Fleisch und Wurst gemacht? Kennt Ihr Bio-Höfe, die Ihr uns und unseren Lesern weiterempfehlen würdet?
Ihr wollt mehr über Bio-Produkte, Gütesiegel und nachhaltigen Konsum erfahren? Dann greift zu unserem Bio-Food Handbuch. Denn so fundiert, kenntnis- und umfangreich wurde in bestimmt noch keinem anderen Buch geschrieben.
Vielen Dank für die wertvollen Hinweise. Bei den vielen Fleischskandalen in letzter Zeit ist mir der Appetit ein wenig vergangen. Werde bald mal beim Biosupermarkt in meiner Gegend vorbeischauen. Kennt jemand von euch vielleicht einen vertrauenswürdigen Öko-Bauernhof im Umland von Berlin?
Freu mich über Tipps!
Also ich kann den Gutshof der Domäne Dahlem in Berlin sehr empfehlen! In ihrem Hofladen unweit der U-Bahnstation verkauft die Domäne Bio-Fleisch. Das Tolle: Sie ist landwirtschaftlicher Betrieb, Ökomarkt und Freilichtmuseum zugleich. Du kannst dort die Weiden und Ställe besichtigen und Dich selbst von der Haltung der Tiere überzeugen. Auf Anfrage führen sie Besuchern auch die Produktion ihres Fleisches vor. Hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Kennt jemand noch andere Höfe?
[…] Eine gesunde und bewusste Ernährung schließt den Konsum von Fleisch nicht aus. Fleisch ist sehr eiweißhaltig und in Verbindung mit pflanzlichen Lebensmitteln können Nährstoffe wie Eisen und Zink vom Körper gut verwertet werden. Übertreiben sollte man es dennoch nicht. Für mich steht Fleisch ab sofort nur noch zweimal die Woche auf dem Speiseplan. Hier versuche ich auf magere Fleischteile umzusteigen. Statt Hackfleisch kommt von nun an ein mageres Rindersteak oder Geflügel auf den Tisch. In diesem Zusammenhang möchte ich auch mehr auf Nachhaltigkeit und Bio-Qualität achten, d.h. wenn schon Fleisch, dann Bio-Fleisch. […]