1. Schlendern auf der Königsallee
Die östlich der Altstadt gelegene Königsallee, längst nur noch als „die Kö“ bekannt, gehört zu den Orten, an denen Ihr in Düsseldorf nicht vorbei kommt. Düsseldorf gilt nicht umsonst als die Stadt der Mode. An dieser 1 km langen Luxuseinkaufsstraße ist so ziemlich jede große Modemarke mit Rang und Namen vertreten: Versace, Gucci, Burberry…Aber auch wenn Ihr nicht über das nötige Kleingeld verfügt, lohnt sich ein Bummel über die Promeniermeile. Sehen und gesehen werden lautet hier das Motto – und das habe ich den vorbeilaufenden Menschen durchaus an gemerkt: Von Kopf bis Fuß top gestylt, ihre Einkaufstaschen (mit Designer-Logo) stolz vor sich hertragend. Vieles ist hier aber sicher auch nur Show. So erzählte mir ein Freund, den ich dort besucht habe, dass viele sich nur irgendwo eine Gucci-Tüte ausleihen, um vorgeben zu können, dass sie sich Designerklamotten leisten können. So oder so macht es viel Spaß die vielen gut gekleideten Düsseldorfer zu beobachten und sich selbst einen Kilometer lang wie auf einem großen Laufsteg zu fühlen.
2. Kunst genießen
26 Museen, mehr als 100 Galerien. In Düsseldorf wird Kunstliebhabern ganz bestimmt nicht langweilig! Während meines Stadtbesuchs habe ich einige bekannte Ausstellungshäuser besucht, auch weil ich bei diesem kühlen Herbstwetter wenig Lust auf längere Stadt-Touren hatte. Das K21 – Kunstsammlung Nordrhein Westfalen ist idyllisch gleich neben dem Kaiserteich gelegen und von der Architektur her sehr interessant. Im ehemaligen Landtagsgebäude mit moderner Glaskuppel werden die Werke international anerkannter Künstlerinnen und Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts ausgestellt. Für einen Besuch der Ausstellung hat zwar meine Zeit nicht gereicht, dafür war ich im schicken Museumscafé, der Pardo Bar. Gehobene Preise – wie viel Geld ich für eine heiße Schokolade ausgegeben habe, habe ich schnell wieder verdrängt. Aber was soll’s: Man gönnt sich ja sonst nichts. Die geschmackvolle Inneneinrichtung mit psychedelischem Punktmuster entschädigt dafür doppelt. Museum Kunstpalast – schon der Name wirkte gleich anziehend auf mich, sodass ich bereits am nächsten Tag unbedingt dort vorbeischauen wollte. Schade, die große Wim Wenders-Ausstellung hatte ich leider verpasst. Dafür schaute ich mir die Werke der Fotografin Erika Kiffl an, die sich in ihrem Schaffen vor allem der Düsseldorfer Künstlerszene der 1970er Jahre gewidmet hat. Oben ging es weiter mit einem Spaziergang einmal quer durch die Kunstgeschichte: In der Dauerausstellung könnt Ihr bedeutende Werke der Alten Meister wie Rubens „Venus und Adonis“ oder berühmte Gemälde von Max Beckmann, Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner und vielen anderen renommierten Künstlern der klassischen Moderne betrachten.
Nur wenige Schritte entfernt liegt das NRW-Forum, das sich mit seinen interessanten Ausstellungen an ein eher junges Publikum wendet. Derzeit ist dort die Ausstellung „Ego-Update“ zu sehen, die sich noch bis zum 17. Januar mit der Frage nach der digitalen Identität auseinandersetzt. Selfies und der Drang, andere an den eigenen Erfahrungen und Erlebnissen öffentlich teilhaben zu lassen, prägen den modernen Zeitgeist. Doch inwieweit sind diese Selbstporträts zu einer Kunstform geworden? Die Ausstellung geht dieser und vieler weiterer Fragen auf den Grund und präsentiert ein breites Spektrum an aktuellen Trends aus der Social-Media-Welt.
3. Architektur bestaunen
Abgesehen von der doch sehr grauen 50er-Jahre-Architektur der Innenstadt, die mich in Düsseldorf wenig begeistert hat, findet Ihr in der Stadt auch einzelne Bauwerke,die architektonisch beeindruckend sind. So zum Beispiel der berühmte Kö-Bogen, der nach den Entwürfen des New Yorker Architekten Daniel Libeskind gebaut wurde und heute als Kaufhaus und für Büroflächen genutzt wird. Natürlich sind die Geschäfte dort eher von der exquisiten Sorte – aber gucken kosten ja bekanntlich nichts. Gleich neben dem Hofgarten gelegen, macht dieses Bauwerk außerdem auch von außen als Foto-Motiv eine Menge her.
4. Leckeren Cheesecake essen
Ich liebe Süßes! Nach meinen Museumsbesuchen war es also nur noch eine Frage der Zeit bis ich Lust auf einen guten Kaffee und leckeren Kuchen haben würde. Zum Glück war dieser nicht weit entfernt. Unweit des Hofgartens befindet sich die kleine aber feine Patisserie Passion. Hier gibt es nicht nur bezaubernde Petit Fours, Macarons und Schokolädchen, sondern auch den besten New York-Cheesecake, den ich seit langem gegessen habe. Das Kuchenstück sah zwar klein und unschuldig aus – doch ich musste spätestens nach dem zweiten Drittel ordentlich japsen, so üppig war der Kuchen geraten. Definitiv ein kulinarisches Highlight in Düsseldorf! Innen ist das Café übrigens auch sehr ästhetisch gestaltet: Alles ist lila und farblich toll aufeinander abgestimmt. Die Bedienung war auch freundlich und ließ sich sogar auf einen kleinen Plausch über selbstgemachte Pralinen ein. Hier blieb ich gerne etwas länger sitzen – aber natürlich auch, um den Kuchen zu verdauen. Denn erst danach konnte es mit meiner Stadttour durch Düsseldorf weitergehen. 5. Vegan essen in Düsseldorf-Flingern
Flingern ist einer von Düsseldorfs Szene-Bezirken. Ähnlich wie in meiner Heimatstadt Berlin in Prenzlauer Berg oder Friedrichshain gibt es hier schöne Altbauwohnungen, hippe Cafés, Street-Art und Design-Läden. Am Abend meines ersten Tages in Düsseldorf habe ich dort einen guten Freund aus meiner Marburger Studentenzeit getroffen. Bei der Suche nach einem guten Restaurant hatten wir die Qual der Wahl, doch schließlich hat er mich in das kleine Lokal Sattgrün geführt – eine vegane Restaurantkette, die in Düsseldorf und Essen bereits mehrere Standorte hat. Zugegeben – anfangs bin ich doch eher skeptisch gewesen. Ich würde mich selbst als echte Genießerin beschreiben. Grünkernbratlinge und Soja-Schnitzel – nichts für mich! Dazu esse ich einfach viel zu gerne, als dass ich mich in meiner Ernährung so sehr einschränken möchte.Doch als ich das frische Büffet mit großer Auswahl an knackigen Salaten, mediterranen Antipasti, gegrilltem Ofengemüse, Pasta-Gerichten und vielem mehr sah, musste ich zugeben, dass ich eine falsche Vorstellung von veganer Ernährung gehabt habe. Das hat ja wirklich lecker ausgesehen und gar nicht so fade, wie ich immer dachte. Das Essen wird zu fairen Preisen angeboten. Dazu gibt es ein reichhaltiges Getränkeangebot wie unter anderem Fair-Trade-Limonaden und würziges Dinkel-Bier. Wie in einer Kantine bezahlt Ihr pro Teller – je nach Größe zwischen 5,90 und 10,90 Euro – und könnt Euch diesen beliebig mit allem füllen, was Ihr gerne essen möchtet. Von wegen, Gemüse macht nicht satt: Ich musste vor meiner mittelgroßen Portion kapitulieren. Insgesamt haben wir dort einen sehr gemütlichen Abend verbracht – somit ist dieses Lokal definitiv unter meinen persönlichen Düsseldorf-Tipps vertreten!
6. Das japanische Viertel rund um die Immermannstraße erkunden
Über 6500 Japaner wohnen mittlerweile in Düsseldorf und bereichern das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt. In Düsseldorf haben sich bereits unzählige japanische Unternehmen angesiedelt – die Stadt wird daher oft auch als „Klein-Tokyo“ bezeichnet. Die japanische Kultur macht sich im Düsseldorfer Alltag durchaus bemerkbar. So findet Ihr rund um die Immermannstraße alles, was das Herz des Japan-Liebhabers begehrt: Karaokebars, japanische Supermärkte, Modegeschäfte und zahlreiche Bistros und Restaurants, die japanische Spezialitäten wie Ramen-Nudeln, Sushi und vieles mehr anbieten. Bei mir hat am Ende meiner Düsseldorf-Reise die Zeit leider nur noch für einen kleinen Bummel durch das Viertel gereicht. Schade, aber so kann ich mich immerhin schon auf meinen nächsten Düsseldorf-Besuch freuen.Fazit
Insgesamt haben sich einige meiner Vorurteile über Düsseldorf durchaus bestätigt: Die Stadt ist eher gediegen und vom Flair längst nicht so bunt und lebendig wie ihre Konkurrenzstadt Köln. Das breite Angebot an Kunst und Kultur hat mich zwar positiv überrascht – und gut essen kann man hier auf jeden Fall auch. Im Vergleich zu Köln hat es mir in Düsseldorf jedoch nicht ganz so gut gefallen: Ich mag es eben doch eine Spur lässiger, bodenständiger und – wie der Berliner sagt – weniger schickimicki! Vielleicht war ich aber auch einfach zu kurz dort, um die Stadt wirklich in mein Herz schließen zu können?Welche Düsseldorf-Tipps habt Ihr noch für mich? Welche Cafés und Restaurants gefallen Euch am besten und welche Museen sollte ich mir bei meinem nächsten Besuch unbedingt anschauen? Schreibt mir gerne einen Kommentar direkt unter diesen Beitrag – ich freue mich über Eure Anregungen!
[…] Oder Euch zieht es diesen Winter doch für ein paar Tage in die Großstadt? Kennt Ihr schon Düsseldorf? Ob Familienurlaub oder kurzer Städtetrip mit Freunden: Auch bei Minusgraden wird es in der Rheinmetropole nicht langweilig. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch des bekannten Düsseldorfer Marionetten-Theaters oder einem Abstecher zum sehenswerten Aquazoo? Kulturinteressierte finden in Düsseldorf eine Vielzahl an renommierten Ausstellungshäusern wie das Museum Kunstpalast, das K20 und K21 oder das NRW-Forum. Auch Wellness kommt in der Landeshauptstadt von NRW nicht zu kurz: So ist z.B. die Münster-Therme ideal, um sich nach einem aufregenden Stadtbummel zu erholen. Ein Kurzurlaub in Düsseldorf: immer wieder schön und abwechslungsreich. Weitere Tipps für Euren Städtetrip findet Ihr auch hier. […]
Danke für diese tollen Tipps für ein echtes Düsseldorf-Erlebnis. Mein Freund und ich sind Veganer, weshalb ich deine Tipps für das vegane Essen super finde. Ich stimme dir nur zu, dass veganes Essen gar nicht fade schmecken und aussehen muss, weshalb es mich sehr freut, dass du auch so eine Erfahrung machen konntest. Mein Freund und ich werden bestimmt demnächst mal nach Düsseldorf fahren und deine Tipps ausprobieren, wobei ich immer Bedenken bei der Parksituation habe. Aber bestimmt werden wir einen guten Parkplatz finden, von welchem wir auch alles super erreichen können. Bei meiner Recherche diesbezüglich fand ich auch diese Seite: https://www.parkhaus-crown.de/
Jan, vielen Dank für einen interessanten Artikel! Ich bin durch Zufall auf Ihren Artikel gestoßen, als ich kürzlich Düsseldorf besuchte und nach Artikeln über diese Stadt suchte.
Ich kann meine Erfahrungen kurz mitteilen. Meine Freunde und ich sind von Berlin nach Düsseldorf gefahren. Natürlich wollten wir die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sehen (Classic Remise, Hetjens Museum, Wildpark Grafenberg :))
Aber wir arbeiten alle im IT-Bereich, also haben wir uns für ein Café oder Büro entschieden, in dem es angenehm ist zu arbeiten.
Apropos Cafés, meine Empfehlungen:
https://www.instagram.com/rocca_duesseldorf/, The Lox, DOX-Restaurant. Wir haben mehrere Tage in einem Business Center Düsseldorf gearbeitet.
Ich empfehle auch einen Besuch: Neuer Zollhof, Gänsebrunnen, Königsallee, Carlsplatz Markt, Rhein, Nordpark;
Der Sommer ist eine tolle Reisezeit!