Für eine kleine Auszeit aus meinem Alltag wollte ich unbedingt mal wieder raus aus meiner Heimatstadt Berlin. Einfach mal was Anderes sehen und Neues entdecken – und wo kann man das besser als auf Reisen? Also habe ich beschlossen loszuziehen: auf eigene Faust, nur ausgestattet mit einem Rucksack und natürlich meiner Kamera. Bis auf einige Tagestrips in Städte wie Mainz, Kassel oder Frankfurt während meiner Studienzeit habe ich eine solche Rucksackreise noch nie gemacht. Sieben Tage allein durch’s Land reisen und dabei jeden Tag eine weitere unbekannte Stadt erkunden – eine aufregende Vorstellung!
Schnell ist mir das Rheinland in den Sinn gekommen.
Ob die Loreley bei Sankt Goar, die grünen Weinterrassen in Boppard, oder die bunte Kreativszene in Köln – das Rheinland gehört ohne Zweifel zu den schönsten und vielseitigsten Regionen in Deutschland! Landschaften wie das Obere Mittelrheintal gehören sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind gerade bei Naturliebhabern sehr beliebt, da man hier vor allem wunderbar wandern kann. Einige der malerischen Orte am Rhein wie beispielsweise Worms, Bingen und Rüdesheim haben eine spannende Geschichte und zählen außerdem zu den ältesten Städten Deutschlands!
Vor allem über die Metropolen Köln und Düsseldorf habe ich bereits viel gehört – einige meiner Freunde aus meiner Studienzeit leben und arbeiten dort. Doch auch wegen des vielfältigen Kulturangebots haben mich diese Städte schon immer gereizt. Bis auf einige wenige Familienurlaube in der Kindheit habe ich diese Region Deutschlands bisher jedoch noch nie ausgiebig bereist. Also war klar, das Rheinland sollte es sein!
Gesagt, getan! Ich habe sofort begonnen meine Reiseroute zu planen und mich über mögliche Stationen zu informieren. Da ich ebenso gerne in der Natur wie in großen Städten unterwegs bin, entschied ich mich schließlich dafür, Halt in Koblenz, Bonn, Köln und Düsseldorf zu machen. Die ersten paar Tage im beschaulichen Koblenz entspannen, mir das Mittelrheintal genauer ansehen und anschließend in den anderen Städten ausgiebig die vielfältige Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalens sowie außergewöhnliche Stadtviertel erkunden – so mein Plan!
Koblenz – eine vielseitige Stadt an Rhein und Mosel
Aufgeregt und voller Vorfreude saß ich so also einige Wochen später im Zug Richtung Koblenz. Eine Freundin hatte mir diese Stadt bereits im Vorfeld wärmstens ans Herz gelegt. Ich habe Koblenz als eine sehr gemütliche und vor allem vielfältige Stadt wahrgenommen, in der ich mich sofort wohlfühlte. Spätestens beim Flanieren entlang der Rheinpromenade mit einem atemberaubenden Blick auf die Festung Ehrenbreitstein auf der anderen Uferseite oder als ich am Deutschen Eck den Ausflugsdampfern auf Rhein und Mosel hinterherschaute, war mir klar: Einen besseren Start für meine Tour entlang des Rheins konnte es nicht geben! Besonders die Fahrt mit der Seilbahn gehörte zu den Highlights meiner Rhein-Reise. Die ersten drei Tage habe ich die Zeit inmitten grüner Rheinlandschaften vor allem dazu genutzt, um mich zu erholen und vom Alltag abzuspannen. Die romantische Landschaft und das etwas langsamere Leben in dieser beschaulichen Stadt waren der perfekte Rahmen, um mal etwas herunterzukommen und den Kopf frei zu kriegen.
Eine der schönsten Ecken Deutschlands: Rheinufer in Koblenz mit Blick auf die Festung Ehrenbreitstein
Weiter nach Bonn, Köln und Düsseldorf! – Kunst, Kultur und Sehenswürdigkeiten
Am vierten Tag habe ich mich dann in Richtung Nordrhein-Westfalen aufgemacht, wo ich bis zu diesem Zeitpunkt mir noch gänzlich unbekannte Städte erkunden wollte. Es war sehr aufregend, mit dem Zug durchs Land zu fahren und nur ausgerüstet mit leichtem Gepäck, Kamera und Stadtplänen auf Entdeckungstour zu gehen.
Ich war schon immer gerne mit der Bahn unterwegs – und auch bei dieser Reise habe ich mit einem Blick aus dem Zugfenster viele tolle Eindrücke gesammelt. Besonders schön war die Bahnstrecke durch das Mittelrheintal, vor allem zwischen den Stationen Bonn und Koblenz: rechts der Rhein, links Weinterrassen und ab und zu ein Blick auf malerische Burgen und Schlösser. Einfach wunderbar!
Und wie spannend war es, in jeder der Städte auf den Bahnsteig zu treten und unbekanntes Terrain zu betreten! Ein kurzer Blick in die Karte – dann mischte ich mich auch schon wieder in das Gewühl der Passanten und begann jede Stadt vom Bahnhofsvorplatz aus zu erkunden. An welche Orte würden mich meine Stadtspaziergänge führen?
Zwar hatte ich mir im Vorfeld schon ein paar Orte herausgesucht, die ich in den jeweiligen Städten besuchen wollte, doch meistens entschied ich dann doch spontan und je nach Wetterlage, was ich mir genauer anschauen wollte. So habe ich mir in Bonn das beeindruckende Münster angeschaut, einen schönen Spaziergang den Fluss entlang gemacht, das „Haus der Geschichte“ besichtigt und zufällig ein gemütliches Kuchen-Café mit entspannter Wohnzimmeratmosphäre entdeckt.
In Köln durfte ein Besuch im Dom natürlich nicht fehlen. Außerdem ließ ich mich durch das multikulturelle Szeneviertel Ehrenfeld treiben und besuchte eines der schönsten deutschen Museen für moderne Kunst, das Museum Ludwig. Selbst in Düsseldorf, einer Stadt, die im Allgemeinen für exklusive Mode und die mondäne Königsallee steht, habe ich die eine oder andere interessante Entdeckung gemacht und jede Menge faszinierende Orte kennengelernt– beispielsweise bei einem abendlichen Bummel durch Flingern oder einem Besuch der zahlreichen Kunstmuseen der Rheinmetropole.
Ich fand es persönlich sehr angenehm, dass die einzelnen Stationen nicht weit voneinander entfernt lagen und sich bequem und ohne großen Zeitaufwand mit der Bahn erreichen ließen. So bin ich beispielsweise von Bonn nach Köln gerade mal eine halbe Stunde gefahren, ebenso von Köln nach Düsseldorf. In den letztgenannten Städten traf ich außerdem ortskundige Freunde aus meiner Studienzeit, die mir noch viele interessante Tipps für meine Stadttouren mit auf den Weg geben konnten.
Auch wenn meine Füße nach siebentägiger Reise müde vom vielen Laufen waren, würde ich eine solche Tour jederzeit wieder machen.
Es war sehr bereichernd, eine fremde Umgebung zu erkunden, freundliche Einheimische zu treffen und sich flexibel und spontan fortzubewegen. In Deutschland gibt es noch so viele faszinierende Regionen und Städte – ich kann es kaum erwarten, bald wieder durchs Land zu reisen und dabei spannende neue Eindrücke zu sammeln!
In meinen nächsten Beiträgen zeige ich Euch mehr über die schönsten Orte, die ich auf diesem Trip durch das Rheinland kennengelernt hab. Begleitet mich auf einen Bummel durch das beschauliche Koblenz oder bei meinem Besuch des multikulturellen Szeneviertels Köln-Ehrenfeld.
Wart Ihr auch schon mal im Rheinland unterwegs? Welche Städte am Rhein gefallen Euch am besten? Ich freue mich auf Eure Kommentare, gerne auch auf Facebook oder Twitter. Bis bald!