Das perfekte Haustier – Kulturgeschichte der Hunde und Hunderassen
Ganz besonders hatte es mir während meines Landurlaubs in den österreichischen Alpen ein großer stämmiger Berner Sennenhund namens Franz angetan. Ein wahrer Koloss mit weichem schwarz-weiß-braunfarbigem Fell, das sich leicht wellte – zum Streicheln und Knuddeln geradezu perfekt. Trotz der Körperausmaße strahlte dieser behäbige Hund eine umwerfende Gutmütigkeit aus und hatte ein Herz für Kinder. Geduldig ließ er sich stundenlang streicheln und wurde nicht müde den Urlaubskindern beim Herumtollen im Garten und auf den Wiesen ein Spielgefährte zu sein. Der Berner Sennenhund war ein solch kompetenter Hofhund, dass er auch aus dem Stall entlaufene Ferkel sicher zurück zum Muttertier brachte.Kaum vorstellbar, dass die Gene des Berner Senners Franz, wie übrigens eines jeden Hundes, zu 99.8 % mit denen des wilden Vorfahren Wolf übereinstimmen! Das erste Kapitel des Hundebuchs erzählt davon, wie aus dem Raubtier Wolf der beste Freund des Menschen wurde – was für eine erstaunliche Geschichte! Mensch und Hund gingen eine einzigartige Symbiose ein, die nun sage und staune über 35 000 Jahre alt ist! Fortan konnte sich der Mensch die Fähigkeiten des Raubtiers zu Nutze machen. Denn bereits der Wolf hatte eine ausgesprochen soziale Ader. Noch heute stellt jedes Rudel einen engen Familienverband dar, in dem verletzte Tiere versorgt werden, sich jeder um die Jungtiere kümmert und die Rudelmitglieder bei der Jagd eng zusammenarbeiteten. Sobald Menschen sesshaft wurden, Getreide anbauten und Vieh hielten, gab es Hunde, die das Vieh bewachten, mit den Hirten ein unschlagbares Team bildeten und Alarm schlugen, sobald sich Feinde näherten. Die verschiedenen Anforderungen, das Klima ihres Lebensraums sowie die Zuchtauswahl formten die Hunde. Ihr Einsatz als Hofhunde der Bauern, Herdenschutzhunde der Hirten sowie Jagd- und Gesellschaftshunde des Adels brachte unterschiedliche Rassen hervor.
Schäferhund, Retriever, Labrador und Co.: Die Vielfalt der Hunderassen
Jede der etwa 300 Hunderassen hat ihre eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften, die den Charakter des Vierbeiners beeinflussen. Das Hundebuch porträtiert bedeutende Hunderassen und widmet sich auch älteren Rassen und Zuchtlinien, die nicht mehr so häufig anzutreffen sind und deren Erhalt sogar bedroht ist. Fundiert beschreibt das Buch die Entwicklung der Rassen und welche Aufgabengebiete des Hundes wie Jagd oder Viehbewachung die Züchter bei der Zuchtauswahl beachteten.Ausführlich gehen die Porträts auf die Bedürfnisse einer jeden Hunderasse ein. Ob Schäferhund, Retriever oder Labrador – jede Hunderasse ist anders. Nicht jeder Hund ist in der Rolle als Jagdgefährte oder als Pförtner auf vier Pfoten glücklich. Terrier etwa sind derart freundliche Haustiere, dass sie Dieben bei einem Hauseinbruch Tragen helfen würden, anstatt sie in die Flucht zu schlagen. Typische Bauernhunde wie Pinscher oder Berner Sennenhunde hingegen begegnen den vielen Fremden einer Großstadt von Natur aus mit Misstrauen und fühlen sich herausgefordert, stets ihr Revier zu verteidigen. Eine Eigenschaft die auf dem Land erwünscht ist, kann sowohl das Leben des Hundes als auch des Halters schwer machen: Es ist wahrlich kein Vergnügen, wenn der Hund alle Passanten lautstark anbellt, seine Artgenossen auf der Straße anspringt, vor dem Supermarkt zu Patrouillieren beginnt und bei jeder Gelegenheit sein Revier markiert. Die städtische Umgebung wird für diese Hunde zum Problem. Umso wichtiger ist es für Hundehalter, die Eigenschaften einer Hunderasse zu kennen und zu wissen, in welchem Umfeld sie aufblühen und anhand welcher Aufgaben sie ihr Talent entfalten können. Die frühe Erziehung der Welpen sowie der Besuch einer Hundeschule bietet Abhilfe und kann die Hunde stadttauglich machen. Nach Lektüre des Hundebuches sehe ich nach Jahren des Bedauerns ein, dass meine Eltern Recht hatten, als sie mir auszureden versuchten, Berner Sennenhund Franz mit nach Hause in die urbane Umgebung unseres Wohnortes mitzunehmen.
Ein Stadthund auf dem Bauernhof
Hunde aus der Stadt ticken anders. Die Begegnung eines Yorkshire Terriers mit einer Kuhherde machte mir dies während meines Sommerurlaubs auf dem Bauerngut deutlich. Der kleine quirlige Terrier mit der krausen Haarpracht gehörte Miturlaubern aus Kiel. Seine ausdauernde Lebhaftigkeit und sein Mut stand in keinem Verhältnis zu seiner Größe – ein richtiges Energiebündel! Wie niedlich muss er erst als Welpe gewesen sein. Eigentlich kein Wunder, denn Terrier wurden ursprünglich als Jagdhunde gezüchtet, wie ich im Hundebuch erfahre. Die tägliche Begegnung mit Fremden im grenzenlosen Großstadtrevier gewöhnt, jagte er mit seinen kurzen aber flinken Beinchen jedem Tier hinterher und sah in allen einen potentiellen Spielgefährten, den er beharrlich durch sein helles Bellen zum Herumtollen aufforderte. Seine übereifernde Kontaktfreudigkeit und sein Hang zur Selbstüberschätzung wurde ihm beinahe zum Verhängnis: Bei einem Besuch auf der Kuhweide, während dem wir Urlauber beim Melken helfen durften, bellte er unablässig die geduldig wartenden Kühe an und lief unter ihren Beinen hindurch. Doch eine Kuh sah sich und ihr Kalb von dem kleinen Troll bedroht. Das sonst so friedfertige Almtier trabte auf den Terrier zu, senkte mit einem tiefen Schnauben den Kopf und stieß den Störenfried beiseite, der schnell das Weite suchte. Diese Reaktion ist keinesfalls selten und kann für Hunde und ihre Halter sogar richtig gefährlich werden: Die ausgeglichen Tiere grasen und kauen den lieben langen Tag auf der Wiese, ignorieren für gewöhnlich freundlich vom Bergpfad abgekommene Wanderer, die die Weide überqueren. Der Hund stellt für die Kuh jedoch einen Wolf dar. Besonders Muttertiere sehen sich durch das vermeintliche Raubtier gefährdet und werden zur wahren Löwin.Allen Hundebesitzern, die gerne ihrem Haustier mit auf einen Ausflug auf einen Bauernhof mitnehmen möchten, sei das Kapitel „Hund und andere Tier auf dem Land“ wärmstens empfohlen. Auf diesen Seiten erfahrt Ihr, bei welchen Tieren Vorsicht geboten ist, damit die Begegnung sowohl für den Hund als auch für andere Tiere nicht böse ausgeht. Das Kapitel ergänzt die Abschnitte über die Erziehung, Kommandoübungen und Ausbildung in der Hundeschule um wertvolle Tipps.
Tiere auf dem Land
Neben Hunden machten auch andere Tiere meinen Urlaub auf dem Bauernhof zu einem unvergesslichen Erlebnis. Pferde, Schweine und Kühe sind mehr als nur Nutztiere – das verdeutlichen auch die anderen Bände der Reihe „Tiere auf dem Land“ auf überzeugende Weise! Hier erfahrt Ihr davon, wie über Jahrtausende wilde Tiere zu unverzichtbaren Begleitern des Menschen wurden und wie tiefgreifend das Zusammenleben mit ihnen unsere Kulturgeschichte prägte.Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde. Lange Zeit eine unerlässliche Transportmöglichkeit, stellt Reiten heute eine beliebte Freizeitbeschäftigung dar. Während meines Landaufenthalts konnte ich dies auf dem Rücken der wunderschönen fuchsfarbenen Pferde mit der blonden Mähne – den Haflingern – erfahren.
Das Pferdebuch zeigt euch anhand außergewöhnlicher Bilder die ganze Vielfalt an Rassen. Schweine sind bemerkenswerte Tiere und können sich ganz anders verhalten, als man es von ihnen erwarten würde. Die sonst so träge wirkenden Tiere haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Während meines Urlaubs konnte ich beobachten, wie sie im wilden Schweinsgalopp über Wiesen jagen und dabei Haken schlagen können.
Einen erhellenden und neuen Blick auf den Charakter dieser einzigartigen Tiere wirft das Schweinebuch. Kühe versorgen uns mit Milch und Fleisch und verrichten Feldarbeit. Viele Mythen ranken sich um dieses faszinierende Wesen. In einigen Kulturen gilt die Kuh als Statussymbol oder wird als heilig verehrt.
Das Kuhbuch erzählt von der Stärke und Anmut dieser Tiere und porträtiert bedeutende Rassen. Erzählt mir von Euren Erlebnissen mit Hunden oder Eurem Urlaub auf dem Bauernhof! Ich bin gespannt darauf, Eure Geschichten zu erfahren!
Toller Erfahrungsbricht über einen Urlaub auf dem Bauernhof