Basische Ernährung: Eure Fragen, Claudelle Deckert antwortet

Claudelle DeckertVor ein paar Wochen hattet Ihr bei uns im Blog die Möglichkeit, Eure Fragen zum basisch-cleanen Ernährungskonzept zu stellen. Wir haben die ersten fünf Fragen direkt an unsere Autorin Claudelle Deckert weitergeleitet, die sich bereits seit vielen Jahren mit der basischen Ernährung beschäftigt und vor kurzem ihr Kochbuch Basisch clean + green bei uns veröffentlicht hat. Hier könnt Ihr ihre Antworten nachlesen:

1. Gibt es einen Selbsttest, um herauszufinden, ob man übersäuert ist?

Über 90% der Deutschen sind übersäuert. Wenn du dich bisher herkömmlich ernährt hast, ist es gut möglich, dass dein Säure-Basen-Haushalt aus dem Lot geraten ist. Wenn du folgende Symptome hast, ist es vielleicht ganz gut, mal einen Test zu machen oder die basische Ernährung für dich zu entdecken: Antriebsschwäche, Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Hautprobleme, Migräne, Übergewicht… 

Ein Urin-pH-Teststreifen aus der Apotheke kann dir einen ersten Hinweis auf eine Übersäuerung geben. Allerdings kommt es über den Tag verteilt zu starken Schwankungen, es ist z.B. normal, dass dein Morgenurin sauer ist, deine Nieren haben über Nacht gute Arbeit geleistet.

Deshalb empfehle ich dir eine ganze Testreihe über mehrere Tage (mehrmals am Tag) durchzuführen, damit ein Mittelwert ein verwertbares Ergebnis liefert.

2. In welchem Zeitraum mit basischer Ernährung merkt man eine erste spürbare Besserung? Ist zusätzliches Intermittetfasten sinnvoll?

Der Hauptgrund, mein Buch zu schreiben, war die positive Veränderung, die ich an mir selbst feststellte. Vor ca. 3 ½ Jahren ging es mir gar nicht gut. Oft wachte ich morgens auf und wusste nicht, wie ich den Tag überstehen soll. Ich war oft krank, hatte Bronchitis, Grippe und ständige Migräneanfälle. Also stellte ich meine Ernährung um. Schon nach einer Woche spürte ich eine deutliche Veränderung. Der Einstieg und die Umstellung fielen mir nicht leicht, denn der Körper schrie ja förmlich nach all den Sachen, die er über Jahre gewohnt war. Aber ab der zweiten Woche fühlte ich mich fitter, energiegeladener und fast wie neugeboren. Aber ich denke, ich bin nur ein Beispiel unter vielen und jeder reagiert unterschiedlich auf die Veränderung. Egal, wie lange es dauert, ich kann dir versichern, es lohnt sich in jedem Fall.

Zu deiner Frage zum Intermittetfasten: Mein Kochbuch ist kein Fastenbuch, du kannst aber gerne Basenfasten probieren. Ich kann keine Ernährung empfehlen, die dem Körper sämtliche Nährstoffe entzieht. Basenfasten ist die schonendere und natürlichere Variante, in der dein Körper nicht in einen „Schockzustand“ gerät.

Basenbildende Lebensmittel: Obst und Gemüse

3. Wie kann man basische Lebensmittel am besten in den Speiseplan integrieren?

Du fragst dich vielleicht: Was darf ich überhaupt noch essen? Eine ganze Menge – in erster Linie natürlich basenbildende Lebensmittel, alles, was Mutter Natur uns zur Verfügung stellt. Diese kannst du mit „guten Säurebildnern“ kombinieren. Denn ihr Verhältnis in unserer Ernährung sollte etwa 80 zu 20 betragen. Finde deinen eigenen Weg: Die basenbetonte Ernährung kann vegan oder vegetarisch sein. Viele leckere Rezepte findest du in meinem Buch.

4. Inwieweit sollte man als Veganer seine tägliche Nährstoffaufnahme überprüfen/protokollieren? Klar weiß ich, von welchen Lebensmitteln ich profitiere, aber sicher bin ich mir natürlich nicht, ob ich durch meine Nahrung JEDEN Tag genügend Nährstoffe etc. aufnehme…Gibt es da Tipps?

Welche Lebensmittel du essen kannst, entnimmst du ganz einfach meinem Buch. Basisch clean + green ist perfekt darauf ausgerichtet. Als Nahrungsergänzung empfehle ich jedoch immer gerne Vitamin B12, besonders die bioaktive Form Methylcobalamin.

Grüner Smoothie Methylcobalamin ist eine natürliche Vitamin-B12-Form, die in vielen Nahrungsmitteln vorkommt, die gerade Veganer nicht essen: besonders konzentriert in Milch und Käse. Es gibt eine Zahncreme, die du benutzen kannst, da Vitamin B12 besonders gut über die Mundschleimhaut aufgenommen wird.

Ich runde meine Nahrung mit den Algen Spirulina und Chlorellea ab. Neben ihrer basischen Wirkung enthalten diese Algen eine Fülle an Nähr- und Vitalstoffen, wichtigen Enzyme und einen hohen Chlorophyllgehalt.

Zusätzlich trinke ich mehrmals täglich grüne Säfte, gerne mit Weizen- und Gerstengras. Achte vielleicht auch noch darauf, dass du viel rausgehst, in die Sonne und an die frische Luft kommt, dein Körper braucht Vitamin D. Mit dieser Kombination solltest du rundum gut versorgt sein.

5. Welche handelsüblichen, direkt konsumierbaren Lebensmittel sind basisch wertvoll?

Die besten basenbildenden Lebensmittel sind: Obst & Gemüse. Meine basische Küche ist eine rein pflanzliche Ernährung, die ich um leichte pflanzliche Säurebildner wie Hirse, Pseudogetreide wie Buchweizen und Quinoa, Hülsenfrüchte und Nüsse, Tofu und fermentierte Sojaprodukte wie Miso und Tempeh ergänze. Diese gehören zu den „guten“ säurebildenden Lebensmitteln: Sie versorgen uns mit wertvollen Nährstoffen, sind naturbelassen und damit frei von schädlichen Zusatzstoffen. Vor allem Nüsse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte liefern wichtige Nährstoffe, sodass gerade die Veganer unter uns diese Produkte in ihren täglichen Speiseplan einbauen sollten.

Viele Bio-Kräuter, Sprossen und Samen sind wichtige Nährstofflieferanten und man kann sie zu Hause ganz leicht selber ziehen.

Mein Tipp für den kleinen Hunger zwischendurch sind Möhren und Mandeln, lecker!

Habt Ihr die basisch-cleane Ernährung bereits ausprobiert? Was sind Eure persönlichen Erfahrungen? Wir freuen uns über Eure Kommentare!

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