Die Fontana di Trevi in Rom

Fontana di Trevi in RomDie Fontana di Trevi in Rom ist ein Kultplatz, bespielt wie die Bühne einer Theater­inszenierung. Jeden Abend ist Pre­miere für das Wasserschauspiel. Und das nicht nur, weil die beliebteste römische Wasserorgel zum Symbol des „Dolce Vita“ wurde.

So hieß der Film, der 1960 die Ge­mü­ter erregte und mit dem Regisseur Fe­derico Fellini sein ganzes Können zeigte. Unter den Augen des Latin Lovers Marcello Mastroianni steigt die blondgelockte Anita Ek­berg wie eine schaumgeborene Ve­nus aus dem gefluteten Becken.

Seither ist die Fontäne Roms Sehnsuchtsort: Touristen aus aller Herren Länder frönen dem Aberglauben. Sie kommen zum Brunnen und werfen – am besten rückwärts über die linke Schulter – eine Münze ins grünlich schimmernde Wasser als Garantie dafür, dass man eines Tages glücklich nach Rom zurückkehrt. Auch wenn je­den Montag vor den Augen der Zu­schauer mit einer Spe­zial­pum­pe der Euro-Münzen-Segen abgesaugt wird. Angeblich gelangt er ins Stadtsäckel und wird für wohltätige Zwecke ge­nutzt. Dieser Brauch des Geldwerfens hat allerdings nichts mit der blonden Skan­di­na­vierin im Film zu tun, er reicht viele Jahre weiter zu­rück.

Vergleichsweise wenig allerdings in der antiken Stadt mit ihren vielen Altertümern. Die Fontana di Tre­vi – von tre vie, drei Wege – ist ein jüngeres Bauwerk, aber noch ganz im Stil der römischen Klassik, 1750 geschaffen auf einem kleinen Platz, umgeben von sechs Stockwerke hohen stolzen Palazzi. Die Barock­päps­te wollten sich damit ein besonders barockes Denkmal setzen lassen. Architekt der Brunnenanlage vor dem Palazzo Poli war Nicola Salvi, geschmückt ist das Ganze mit Figuren von Pietro Bracci. Oceanus, der Gebieter des Meeres und von allem, was darin lebt, steht unter dem Triumphbogen ei­ner antikisierenden Schauwand auf einem Mu­schel­wagen, den Pfer­de und Tritonen ziehen. Er wird flankiert von Sym­bolgestalten der Reinheit und des Überflusses.

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