Die schönsten Kirchen, Klöster und Kathedralen

Auf meinen Reisen durch Europa sind mir immer wieder beeindruckende Kathedralen begegnet. Vor allem ist mir mein Kurzbesuch in Florenz in Erinnerung geblieben – inmitten des großen Getümmels des Marktplatzes, neben temperamentvollen Eisverkäufern und dem lebhaften Treiben in den Straßencafés fiel mir der prachtvolle Dom Santa Maria del Fiore sofort ins Auge. Ich bewunderte seinen pittoresken Glockenturm und die imposante Kuppel. In Paris kehrte nach einem langen Tag voller Besichtigungen und Museumsbesuchen schließlich ein Gefühl der inneren Ruhe ein, als ich durch den reich geschmückten Innenraum der mächtigen Kathedrale Notre Dame schritt. Nicht selten dienen besondere Kirchenbauten wie diese auf Städtereisen als Ruhepol – um sich kurz zu besinnen, die Eindrücke des Tages zu verarbeiten oder sich von der erstaunlichen Kunstfertigkeit vergangener Jahrhunderte inspirieren zu lassen.

Kirchen, Klöster, Kathedralen: Meisterwerke der Kirchenkunst

Kirchen, Klöster, Kathedralen: Meisterwerke der Kirchenkunst

Als Kirchen, Klöster, Kathedralen herauskam, nahm ich mir das Buch gleich zur Hand und begab mich erneut auf Reisen. In meinem Bücherregal hat dieser Band sofort einen Ehrenplatz erhalten. Welche Baumeister waren an der Pariser Kathedrale Notre Dame beteiligt? Was hat es mit der burgundischen Abtei von Cluny auf sich, die einst zu den größten christlichen Klöstern der Welt zählte? Das reich bebilderte Buch hat mir schon oft gut verständliche Antworten auf meine Fragen gegeben. Mir gefallen vor allem die kurzen informativen Texte, die zu Beginn in die Geschichte des jeweiligen Bauwerks einführen. So habe ich selbst über berühmte Kirchen wie Westminster Abbey oder die Dresdner Frauenkirche schon das eine oder andere unbekannte Detail erfahren.

Nach einzelnen Ländern und Regionen gegliedert führen die Routen des Herausgebers Rolf Toman einmal quer durch Europa: von den malerischen Backsteinkirchen des Ostseeraums, zu den pittoresken Klöstern des Burgunds und der Auvergne bis hin zu den gotischen Kathedralen von Paris und den imposanten Bauwerken des mittelalterlichen Englands. Neben vielen bekannten Sehenswürdigkeiten wie der St. Paul’s Cathedral oder dem Münster in Straßburg lassen sich auf diese Weise zahlreiche Neuentdeckungen machen!

Die detailgetreuen großformatigen Fotos des bedeutenden Kirchenfotografen Achim Bednorz vermitteln eindrücklich die einzigartige Kraft, die bis heute von jedem der gezeigten architektonischen Meisterwerke ausgeht. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf Details der präsentierten Kirchenkunst und zeigen ihre einmalige Schönheit. Ich bin neugierig geworden auf die prachtvollen Gold- und Edelsteinverzierungen der berühmten Kirche San Marco in Venedig und die monumentale Basilica Sant’Andrea in Mantua – schon jetzt freue mich auf meine nächste Italien-Reise.

Die 3 schönsten Kathedralen Europas: meine persönlichen Favoriten

Die Kirche San Marco in Venedig, die Benediktinerabtei von Sankt Gallen oder doch die Kathedrale in Chartres? Welche Kirchenbauten sind am schönsten? Angesichts der schier überwältigenden Menge an faszinierenden Bauwerken ist es keine leichte Aufgabe, eine Wahl zu treffen. Auf Reisen habe ich bereits einige der im Buch vorgestellten Kirchen, Klöster und Kathedralen besucht. Den drei Kathedralen, die ich Euch hier präsentiere, möchte ich in der Zukunft auf jeden Fall einen Besuch abstatten! Gaudís Sagrada Família fasziniert mich durch seine einzigartige Architektur, im Kölner Dom möchte ich mir die vielen filigranen gotischen Verzierungen und Gerhard Richters Kirchenfenster genauer ansehen. Den Florentiner Dom habe ich bereits besichtigt – doch bei meiner nächsten Florenz-Reise möchte ich unbedingt auch die Kuppel besuchen. Hier stelle ich Euch nun also kurz meine drei persönlichen Must-Sees vor, die derzeit ganz oben auf meiner Liste stehen:

Eine der beeindruckendsten Kathedralen Europas: die Sagrada Família in Barcelona

Eine der beeindruckendsten Kathedralen Europas: die Sagrada Família in Barcelona

1. Die Basilika Sagrada Família in Barcelona

Die Basilika Sagrada Família gehört heute zu den kulturellen Highlights Barcelonas. Sie wurde vom berühmten Architekten Antoni Gaudí im modernistischen Stil entworfen. Die zunächst vorgesehenen gotischen Formen wandelte er auf eigenwillige Weise ab und verwendete beispielsweise schräge Baupfeiler. Gaudí gestaltete auch den Innenraum seiner Gebäude selbst und kreierte mit seinen architektonischen Bauten stets Gesamtkunstwerke, die bis heute nichts von ihrer Wirkung eingebüßt haben. Mich beeindruckt vor allem die große Energie, die Gaudi in sein Lebenswerk gesteckt haben muss, um eine derart mächtige und vor allem architektonisch einzigartige Kathedrale zu erschaffen. Gaudí ließ sich in seiner Architektur von der Natur inspirieren – was dem aufmerksamen Betrachter nicht verborgen bleibt. Die Säulenstruktur im Inneren der Basilika erinnert an Baumstämme, die sich ähnlich wie ihre natürlichen Vorbilder zur Seite neigen und für die Stabilität der Dachkonstruktion sorgen. Durch farbenprächtige Fenster fällt viel Licht in den mächtigen Innenraum.

Der faszinierende Innenraum der Sagrada Familia. Er wurde bereits 2010 fertig gestellt.

Der faszinierende Innenraum der Sagrada Familia. Er wurde bereits 2010 fertig gestellt.

Es ist sicher ein besonderes Erlebnis, sich durch den prachtvollen Innenraum zu bewegen und die vielen kunstvollen Details der Kathedrale zu entdecken – gerade deshalb möchte ich dieses Meisterwerk unbedingt bei meiner nächsten Barcelona-Reise besichtigen! Heute steht die Sagrada Família zu Recht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und wird jährlich von rund 3 Millionen Besuchern besichtigt. Auch wenn bereits 1899 mit dem Bau der Kathedrale begonnen wurde, ist sie bis heute unvollendet geblieben. Nach derzeitiger Planung soll die Sagrada Família jedoch zu Gaudís 100. Todestag im Jahr 2026 fertiggestellt sein. Bis dahin wird sie wohl weiterhin eine der schönsten Baustellen Europas bleiben.

Der Kölner Dom - Meisterwerk der gotischen Architektur

Der Kölner Dom – Meisterwerk der gotischen Architektur

2. Kölner Dom

Der Kölner Dom ist nicht nur das Wahrzeichen der nordrheinwestfälischen Metropole, sondern zählt auch ohne Frage zu den schönsten Kirchenbauten Deutschlands. In ihm finden sich beeindruckende Bauelemente und filigrane Ornamente der spätmittelalterlichen-gotischen Architektur verwirklicht. Der Dom wurde zwar schon 1248 begonnen, allerdings erst 1880 vollendet. Bereits 1322 wurde der Chor eingeweiht – bei diesem kamen bereits die für die Gotik typischen Bauelemente – Strebepfeiler und -bögen – zum Einsatz. Erst später kamen die Seitenschiffe des Langhauses und zwei Stockwerke des Südturmes hinzu. Über die Jahrhunderte erlebte der Dom eine wechselvolle Geschichte – zeitweise wurde er auch für profane Zwecke eingesetzt, beispielsweise als Lagerraum. Glücklicherweise wurde das bedeutendste Bauwerk Kölns im 19. Jahrhundert wieder zum Gotteshaus und erstrahlte nach umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen schließlich wieder in neuem Glanz.

Der Kölner Dom: das imposante Mittelschiff und prachtvolle Kunstschätze

Der Kölner Dom: das imposante Mittelschiff und prachtvolle Kunstschätze

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom von insgesamt 14 Fliegerbomben getroffen, die erneut umfangreiche Restaurationsarbeiten erforderlich machten. Bis heute wurde der Dom immer wieder modernisiert und teilweise mit neuen künstlerischen Verzierungen versehen. So fertigte der berühmte Kölner Künstler Gerhard Richter ein neues Kirchenfenster für das Südquerhaus an, da 2007 feierlich eingeweiht wurde. Dieses unkonventionelle und teilweise umstrittene Richter-Fenster möchte ich mir bei meiner Besichtigung des Doms auf jeden Fall genauer ansehen!

Der Florentiner Dom: Kuppel und Innenraum

Der Florentiner Dom: Kuppel und Innenraum

3. Dom in Florenz

Florenz – die Stadt großer Künstler und Denker wie Michelangelo, Leonardo da Vinci und Galileo Galilei! Die oft als „Wiege der Renaissance“ bezeichnete Metropole zieht bis heute Kunstliebhaber aus aller Welt durch ihre zahlreichen beeindruckenden Kirchenbauten in den Bann. Der Florentiner Dom Santa Maria del Fiore zählt zu den schönsten Kathedralen Europas und weist eine spannende Baugeschichte auf, die weit bis ins 13. Jahrhundert zurück reicht. Sie entstand aus dem Wunsch heraus, in Konkurrenz zu anderen toskanischen Städten zu treten. Die Nachbarstädte Siena und Pisa hatten bereits bedeutende Kirchenbauten vorzuweisen, die die Stadt Florenz mit dem Bau eines imposanten Doms übertrumpfen wollte. So wurde im Jahre 1296 mit dem Bau des Doms begonnen – das Projekt musste jedoch bereits nach kurzer Zeit wegen mangelnder finanzieller Mittel untergebrochen werden. Neue Impulse brachte erst der Architekt Giotto di Bondone. Er entwarf den charakteristischen Glockenturm (Campanile di Giotto), der bis heute zu den Wahrzeichen von Florenz zählt.

Deckenfresko der Kuppel (Giorgio Vasari / Federico Zuccari)

Deckenfresko der Kuppel (Giorgio Vasari / Federico Zuccari)

Bekanntheit erlangte der Florentiner Dom jedoch erst mit dem Bau der berühmten Kuppel, die der Architekt und Bildhauer Filippo Brunelleschi im Jahr 1417 entwarf. Der Bau dauerte insgesamt 16 Jahre und zählte damals zu den spektakulärsten Bauprojekten. Die 107 Meter hohe Kuppel wird von Kunsthistorikern aufgrund ihrer ausgeklügelten Konstruktion als technische Meisterleistung der Renaissance angesehen. Nach wie vor gehört sie mit ihrem Durchmesser von 45 Metern zu den größten gemauerten Kuppelbauten der Welt. Kein Geringerer als der Hofmaler der Medici Giorgio Vasari wurde mit der Ausmalung der Kuppel beauftragt, konnte das Deckenfresko jedoch vor seinem Tod nicht mehr fertigstellen. Erst sein Nachfolger Federico Zuccari vollendete sein Werk. Auch heute führt bei einem Florenz-Besuch kein Weg an dieser besonderen Kathedrale vorbei. Sowohl der Innenraum als auch die Kuppel kann besichtigt werden – allerdings muss man sich zur touristischen Hochsaison leider auf längere Wartezeiten einstellen. Bei meiner nächsten Reise möchte ich mir unbedingt die Kuppel ansehen!

Welche Kirchen, Klöster und Kathedralen haben Euch beeindruckt und sind Eurer Meinung nach eine Reise wert? Schreibt einen Kommentar unter diesen Beitrag! Ich freue mich auf Eure Anregungen und bin gespannt auf Eure Tipps, denn ich bin immer auf der Suche nach Vorschlägen zu Kirchen, die ich mir anschauen kann.

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Über 100206
1 Comment
Jochen Benkö

Guten Abend 100206,
eine interessante Auswahl, zweifellos „Höhenkammarchitektur“, sozusagen. Ich erinnere mich aber auch an weniger bekannte Bauwerke, die vielleicht gerade, weil keine großen Erwartungen daran geknüpft waren, mich tief beeindruckt haben und mir unvergesslich sind. Als ich eben das Inhaltsverzeichnis dieses Buches überflog, fasste mich so etwas wie ein leiser Schauer, denn da war unter der Kathedrale von Reims auch die Basilique Saint-Remi aufgelistet. Sehnsuchtsvolle Gedanken drängen sich mir auf, und ich frage mich, wie sich dieses verborgene Kleinod unter die Who-is-who der Kirchenbauten gemogelt hat.
Wie schade, dass das Buch vergriffen ist, denn so mancher andere sakrale Ort, der mich immer wieder angezogen hat, wie Saint Pierre in Beauvais oder Saint Lazare in Autun oder Maria Laach und natürlich viele weitere bekannte und unbekannte Seite an Seite, das hätte mich schon gereizt.
Vielen Dank übrigens für die Schönheit eurer Kunstbücher.
jb

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